Nun wird es Zeit, dass ich mich zu diesem Thema auch einmal äußere.
Gerade in der letzten Zeit landeten einige Erfahrungsberichte und Reports auf meinem Tisch. Die Grundaussagen waren i.d.R. immer massivste Abstürze in den Positionen in Verbindung mit Traffic- und Umsatzverlusten. Wie kommt das?
Einige (für mich identifizierbare) Ursachen sind:
- Eindeutiger / Einseitiger Linkaufbau mit Verweis auf die Hauptdomain und wenigen Unterseiten (Kategorieseiten etc.)
- Klassische Offpagemaßnahmen wie bspw. Katalogeinträge, Artikelverzeichnis, Artikeltausch, Blogcommentspam, SocialBookmarking bei „statischen“ Plattformen
- Offpagearbeiten an „statischen“ und „kleinen“ Projekten
- Kritiklose Verwendung vermeintlich „sicherer“ Offpage-Techniken (Linktausch, Artikeltausch, usw. usw. usw.)
- zu starke und zu eindeutige Optimierung auf Money-Keys (Anker-Texte, Ankertexte in Blogcommentspams usw.)
- Kritiklose Verwendung div. Analysetools. Man sollte sich hier auf eigene Erkenntnisse verlassen und die bekannten Analyseanwendungen als Ergänzung oder zum Gegencheck verwenden. Ein unfassbar hoher Sistrix-Index ist noch lange kein Garant für Traffic und Umsatz.
- Religiöse Interpretation von Begriffen wie „Blackhat“ und „Whitehat“.
Nimmt man an, dass das Internet EINE Abbildung des realen Lebens ist, lassen sich die bekannten Probleme anhand folgender Liste lösen.
- Behandle Deinen Webshop wie ein Ladengeschäft und bewerbe JEDES Produkt.
- Sprich über jedes einzelne Produkt, stelle die Qualitäten der Produkte werbewirksam dar.
- Sprich mit möglichst vielen Menschen über Deine Produkte und stelle die Qualitätsmerkmale DEINER Produkte bei JEDEM Gespräch dar. Versuche möglichst viele verbindende Elemente herzustellen.
- Sprich mit möglichst verschiedenen Menschen über Deine Produkte.
- Identifiziere die Orte an denen sich Deine Zielgruppe aufhält.
- Analysiere die Wirksamkeit Deiner Werbemaßnahmen und passe das Werbeportfolio ggf. an.
- Bilde Dir Deine eigene Meinung über die Wirksamkeit Deiner Werbemaßnahmen anhand EIGENER Zahlen (Umsatz!, Rückmeldungen und Bewertungen Deiner Kunden).
- Gestalte Deinen Shop einladend und frage Dich selbst: Würden meine Freunde, meine Familie, Freunde meiner Freunde und Dein komplettes soziales Umfeld bei mir einkaufen? Falls ja – warum? Falls nein – warum nicht?
- Lass Deine Produkte für Dich sprechen.
- Verbinde Deinen Shop mit Deinen Produkten. Deine Produkte müssen „erzählen“, dass Du der beste Anbieter bist. (Service, Zahlungsbedingungen usw.)
Treibt man diese Gedanken weiter, ergeben sich folgende Vergleiche:
- Werbetafel = Blog, Hochwertige Werbetafel an einer Hauptstraße = Blog auf TDL (Keyworddomain)
- Flyer verteilen = Twitter, Facebookaktivitaeten
- Kundschaft in das Ladengeschäft locken = Kleinanzeigenkampagnen
- Zielgruppen suchen, neue Zielgruppen identifizieren = Gästebuchkommentare, Blogkommentare
- auf Fachmessen Kunden ansprechen, neue Kunden identifizieren, Zielgruppe(n) beraten = Forenposting, Forenaktivität, Pressemeldungen schreiben und veröffentlichen
- Produkte in der Anwendung zeigen = Teilnahme an Fotocommunities, Aufbau fotolastiger Werbemedien (Blogs, Flickr, Instagram)
Man kann die o.g. Listen sicherlich noch weiter führen. Ich habe im Rahmen meiner Aktivitäten immer wieder festgestellt, dass die Suchmaschinenoptimierung nichts anderes als eine spezielle Werbeform ist, welche viele Unterformen zusammenführt. Es bringt also i.d.R. wenig Umsatz, die Gesamtheit aller Werbemaßnahmen auf die Bekanntgabe einer Shopexistenz auszurichten. Logisch und „werthaltiger“ ist es, jedes einzelne Produkt und jedes produktive Element eines Shops bekannt zu geben und zu bewerben. Übertragen auf meine „spezielle“ Interpretation der Suchmaschinenoptimierung denke ich, dass besagte Elemente als eine Anhäufung vieler kleiner Domains sind welche wie jede TLD einzeln zu bewerben sind.
Ich bin persönlich nicht der Meinung, dass die „klassische“ SEO stirbt und Marktanteile an SEM / SEA abgeben wird. Vermutlich wird sich die Branche als „globales“ Beratungsinstrument verstehen lernen. Bekannte Dienstleistungen wie Eintragsservices oder Socialmediaoptimierungen etc. werden sicherlich weiter bestehen bleiben, allerdings unter dem „Dach“ der „pragmatischen Suchmaschinenoptimierung“.
Der „pragmatische Suchmaschinenoptimierer“ (auch Team, Agentur usw.) wird sich vmtl. weiter als „Universaltalent“ entwickeln müssen. Viele der o.g. Probleme ergeben sich z.T. aus fehlendem Überblickswissen. Selbstverständlich muss ein SEO (Web)programmiersprachen zumindest „lesen“ können, selbstverständlich müssen die Charakteristika der technischen Grundlagen diverser „Linkspender“ verstanden werden und selbstverständlich müssen die SEO-Dienstleister gesellschaftliche, politische und wirtschaftliche Trends erfassen können.
Zum Weiterlesen:
http://www.seo-united.de/blog/seo/bisherige-erkenntnisse-zum-google-penguin-update.htm
http://www.website-boosting.de/blog/2012-05-02/penguin-update-google-seo-filter.html